24 Stunden Berufsfeuerwehrtag
Jede Jugendfeuerwehr in unserer Gemeinde macht einmal im Jahr ihren 24 bzw. sogar 48 Stunden Berufsfeuerwehrtag. Die Jungs und Mädels treffen sich dazu mit ihren Betreuern an einem Wochenende in einem der Feuerwehrhäuser und erleben die kommenden Stunden wie es ein Berufsfeuerwehrmann täglich in seinem Dienst macht. Ausbildungen, realitätsnahe Übungen, gemeinsames Kochen und Übernachtung im Feuerwehrhaus zählen dazu.
Start: 12 Uhr
Eintreffen der Jugendlichen
Die Jugendlichen kommen mit gepackten Taschen, Luftmatratze/Feldbett und Schlafsack, am Feuerwehrhaus an. Dort werden sie von den Betreuern in Empfang genommen und es findet eine kurze Einweisung in die nächsten 24/48 Stunden statt. Dabei wird vor allem auf die UVV hingewiesen, sodass es in den kommenden Stunden zu keinen Verletzungen kommt.
Theoretischer Unterricht
Der theoretische Unterricht bildet das Fundament für das praktische Training in der Jugendfeuerwehr. Hier wird wichtiges theoretisches Fachwissen wie Aufgaben der Trupps, Brandklassen und Unfallverhütungsmaßnahmen vermittelt. Diese Wissensgrundlagen sind entscheidend, bevor die Jugendlichen in praktischen Übungen ihre Fertigkeiten vertiefen. Aufgrunddessen beginnen wir unsere Berufsfeuerwehrtage meistens mit einem theoretischen Unterricht, wo die Basics für die nächsten Stunden nochmal aufgefrischt werden.
1. Übungseinsatz
Der Alarm-Gong, der Pager-Ton oder die Handsirene läuft. Es signalisiert den Jugendlichen, das endlich der erhoffte 1. Übungseinsatz ansteht. Mit dem Stichwort „Brennt Gartenhütte“ ziehen die Jugendlichen ihre Uniformen an und eilen auf die Fahrzeuge. Vor Ort angekommen, erkundet der Gruppenführer die Lage und spricht den Befehl zur Brandbekämpfung an seine Mannschaft aus. Sobald „Feuer aus“ gemeldet wird, beginnt der Rückbau der eingesetzten Materialien sowie die Rückfahrt zum Feuerwehrhaus. Anschließend werden die Fahrzeuge wieder einsatzbereit gemacht und die Trupps neu eingeteilt.
Feuerwehrsport
Verschnaufspause
Zwischen den ganzen Übungseinsätzen, theoretischen Unterrichten und Tagesaufgaben haben die Jugendlichen auch Zeit für sich selbst. Sie dürfen sich ausruhen, können gemeinsam Brettspiele spielen oder vor lauter Aufregung einfach auf den nächsten Übungseinsatz warten. Auch unsere Betreuer und Betreuerinnen nutzen diese Zeit sich mal zu erholen oder das nächste Szenario für die Jugendlichen vorzubereiten.
2. Übungseinsatz
Endlich ertönt wieder der Alarm-Gong. Innerhalb kürzester Zeit sitzen die Jugendlichen auf den Fahrzeugen und warten gespannt, welcher Übungseinsatz jetzt abzuarbeiten gilt. Eine Person ist unter einem Anhänger eingeklemmt. Jetzt muss es schnell gehen, da die Person schwer verletzt ist. Die Jugendlichen bekommen vom Einheitsführer ihren Befehl und bereiten die technische Rettung vor, um die Person aus ihrer Lage zu befreien. Nach kürzester Zeit konnte die Person befreit und an den Rettungsdienst übergeben werden. Alle Jugendlichen inklusive ihren Betreuern sind zufrieden, dass der Übungseinsatz so super abgearbeitet werden konnte.
Abendessen
Gemeinsames Kochen gehört natürlich auch zum Alltag der Berufsfeuerwehr. Über die 24 Stunden werden die Jugendlichen in verschiedene Schichten eingeteilt, wo sich ums Essen vorbereiten inklusive Abwasch gekümmert wird. Hier lernen unsere Jugendlichen sich bereits in kleineren Gruppe zu organisieren und Aufgaben zu verteilen, um schließlich in kürzester Zeit für die ganze Mannschaft zu kochen. Auch in der Feuerwehr zählt der Spruch, viele Hände schaffen ein rasches Ende!
Film- & Spieleabend
Kameradschaft und Teamfähigkeit spielt an diesem Tag eine ganz bedeutende Rolle. Der Fokus der Jugendlichen ist zwar auf das Abarbeiten von möglichst vielen Übungseinsätzen gesetzt, jedoch gehört auch das Zusammensein im Unterrichtsraum mit dazu. Sei es ein Film für alle, Brettspiele oder Gruppenspiele, eine der drei Angebote finden auf jeden Fall ihren Platz an diesem Tag.
3. Übungseinsatz
Das Highlight für die Jugendlichen ist jedes Jahr der Übungseinsatz in der Nacht. Mit Lampen, aufgebautem Lichtmast und blinkendem Blaulicht laufen die Jugendlichen durch ein Waldstück, um mehrere vermisste Personen zu finden. Meistens sind unsere Darsteller aus dem Altersheim abgehauen oder haben sich auf ihrem Heimweg verirrt. Bis jetzt konnten unsere Jugendlichen alle vermissten Personen wieder finden, sodass keiner im Wald zurückgelassen wurde. Nach dem Einsatz freuen wir uns aber auch alle wieder auf das Bett und paar Stunden Ruhezeit.
Ruhezeit
Der Spruch, dass Feuerwehrleute nur ruhen und nicht schlafen ist bereits bekannt. Auch unsere Jugendlichen lernen dies in den 24 Stunden. Wann das nächste Mal der Alarm-Gong geht, ist natürlich wie im Arbeitsalltag einer Berufsfeuerwehrfrau und eines Berufsfeuerwehrmannes nicht absehbar. Von daher wird die einsatzfreie Zeit auch zum Ausruhen und Kraft tanken genutzt. Schließlich müssen alle Jugendlichen beim nächsten Übungseinsatz wieder voll funktionstüchtig funktionieren.
4. Übungseinsatz
Noch ist Stille im Schlafraum bis der Alarm-Gong ertönt. Einiges langsamer mit verschlafenden Gesichter zieht es die Mädels und Jungs aus ihren Schlafsäcken raus. Es hat alarmiert – ausgelöste Brandmeldeanlage in der örtlichen Schule – und das auch noch um so eine frühe Uhrzeit. Nach nur wenigen Minuten ist die Einsatzstelle erreicht und die Jugendlichen gehen die Schule erkunden. Schließlich muss es hier ja irgendwo brennen. Etwas weiter entfernt kann die Brandstelle gefunden werden. Durch die starke Rauchentwicklung hatte die Brandmeldeanlage ausgelöst. Nach einem schnellen Löschangriff können auch alle wieder die Rückfahrt zum Feuerwehrhaus antreten. Jetzt wird das Frühstück vorbereitet.
Aufräumarbeiten
Bevor alle Jugendlichen um 12 Uhr ihren Berufsfeuerwehrtag beenden, müssen noch mehrere Aufräumarbeiten, welche in den letzten Stunden angefallen sind, durchgeführt werden. Dazu werden die Fahrzeuge gereinigt und auf Vollständigkeit überprüft, die Fahrzeughalle geputzt sowie das Feuerwehrhaus gesäubert. Sobald all diese Arbeiten abgeschlossen sind, werden die Jugendlichen nach einer kurzen Feedbackrunde von ihren Eltern abgeholt und dürfen zu Hause den fehlenden Schlaf nachholen. Meistens fallen die Rückmeldungen doch sehr positiv aus, sodass wir bereits einen Termin für den kommenden Berufsfeuerwehrtag mitteilen.